Musikerzählungen 2011

Musikerzählungen – eine Reise vom Auge zum Ohr – entführt das Publikum in dem gut einstündigen moderierten Programm von über 100 Mitwirkenden zunächst in die raue, bunte Welt der Seeleute und Piraten, um am Ende in einer äußerlich nüchternen, aber umso tieferen Innerlichkeit beim Sommer und Herbst von Antonio Vivaldi anzukommen.

Wie immer bei den Streicherakademie-Konzerten handelt es sich um weit mehr als die rein klangliche Reproduktion. Der Zuhörer erlebt diesmal die Durchdringung verschiedener Sinne. Er begreift, wie hilfreich, ja notwendig beim Hören die visuelle Kraft und die außermusikalischen Bezüge sind, besonders wenn Anfänger spielen. Dieses Erlebnis weicht andererseits nach und nach der Erkenntnis, dass, je vollkommener die klangliche Umsetzung ist, selbst Musik mit außermusikalischen Bezügen auch ohne programmatische Hintergründe und optische Verstärkung auskommt.

Für die Musikerzählungen hat sich die Streicherakademie einer besonderen Herausforderung gestellt, indem sie nicht nur Musikerinnen und Musiker unterschiedlichen Alters, sondern auch verschiedener Ausbildungsstände – vom Anfänger bis zum Profi – zusammenführt. Basierend auf der eigens entwickelten Ausbildungsmethode werden so das Ensemble der Streicherakademie, die unlängst gestartete Musikklasse der Grundschule Grimsehlweg, Studierende der Universität Hildesheim, professionelle Musiker und die Haldern strings aus NRW auf der Bühne vereint.

„Die erfolgreiche Ausbildung auf Streichinstrumenten ist dermaßen komplex, anspruchsvoll und in ihrer Langfristigkeit dem Zeitgeist widersprechend, andererseits aber von einem nicht hoch genug zu bemessenden Wert und Mehrwert, dass zum Erhalt dieses wichtigen Kulturgutes alle Kräfte gebündelt werden müssen.“
(Marie-Luise Jauch, Leiterin der Streicherakademie Hannover)