Querbeet – Schätze der Streicherliteratur

Schulkonzerte von Schüler*innen für Schüler*innen

Ein live Konzerterlebnis in der regulären Schulzeit und der heimischen Schule gespielt von (gleichaltrigen) Schülerinnen und Schülern der Streicherakademie – das ist die Idee des Querbeetprojektes.

Auch 2024 gibt es wieder 18 Querbeetkonzerte!

Eingebettet in den Lehrplan und in Absprache mit den Musiklehrer*innen der Schulen erleben die Schülerinnen und Schüler ein live Konzert gespielt von Kindern und Jugendlichen, die im ähnlichen Alter wie sie selbst sind. Begleitet werden die Schüler*innen vom Lehrerteam der Streicherakademie.

Die Konzerte werden kurz anmoderiert mit Erklärungen zu Instrumenten, Komponisten, Spieltechnik, Hinweise auf Stile bzw. Werkformate.  Um den Schüler*innen aus den Schulen eine Übersicht zu verschaffen über die Streichinstrumente selbst, das Erlernen eines Streichinstrumentes und die Literatur der Streichinstrumente werden Konzertprogramme ausgewählt, die eine möglichst große Altersbandbreite der Schüler*innen, Instrumentenauswahl und Stückauswahl beinhalten.

Im Anschluss an das ca. 35-minütige Konzert findet ein Austausch unserer StreicherschülerInnen mit den GrundschülerInnen statt. Hier stellen sich unsere StreicherschülerInnen auf dem Podium den Fragen der zuhörenden Schülerschaft. Es entsteht eine noch tiefere Verankerung und Nachhaltigkeit des Gehörten und Erlebten, weil Barrieren abgebaut und Identifikationsmöglichkeiten geschaffen werden.


Aktuelle Termine mit jeweils drei Konzerten
22.01. GS Stammestraße
25.01. GS Kurt Schumacher Schule
29.01. GS Stammestraße
13.02. GS Kurt Schumacher Schule
04.03. GS Fridtjof-Nansen-Schule
14.03. GS Fridtjof-Nansen-Schule


Die Fragen und Kommentare der Schüler*innen im letzten Teil der Konzerte waren bei unseren Pilotprojekten im Oktober 2022–Januar 2023 von einer nicht zu übertreffenden Bandbreite. 

Zunächst waren unsere Schüler*innen z. T.  sehr überrascht über „unprofessionelle“ Fragen, deren Sinn sie zunächst nicht verstehen konnten. Sie erklärten zunehmend sicher, dass sie üben müssen, was üben eigentlich bedeutet. Sie klärten auf,  dass sie auch in eine normale Schule gehen und nicht in der Streicherakademie schlafen, wie oft sie Unterricht haben, was Unterricht überhaupt bedeutet, was Proben sind und viele Fragen mehr. Die Schüler*innen der Grundschulen stellten fest, dass auch sie selbst ein Instrument erlernen könnten.

Unglaublich berührende Anmerkungen wie: „Ich musste fast weinen, so schön war das Spiel“ oder „Ich wollte schlafen, weil es so schön war, aber ich wollte auch wach bleiben, um die Musik weiter zu hören“ bewiesen, welch einen Eindruck das Live Erlebnis auf die Kinder machte. Es gab auch Sprachlosigkeit bzw. die Unfähigkeit Fragen zu stellen, die uns zeigte, wie weit viele Schüler*innen in ihrem Lebensalltag entfernt sind von klassischer live gespielter Musik.

Auch für unsere eigenen Schüler*innen stellt die Konzertreihe eine große Chance dar.

Musikalisch begleitet und betreut durch unsere Dozent*innen haben auch die jüngeren Spieler*innen die Gelegenheit, solistisch ihre musikalisch sehr wertvollen Schülerkonzerte mit einer Quartettbegleitung vorzutragen. Durch mehrmaliges Auftreten mit demselben Programm erhalten sie eine ungeheure Spielroutine.

Im Pilotprojekt genossen sie zunächst natürlich ihre Schulbefreiung, die übrigens in keiner Schule ein Problem war. Sie genossen darüber hinaus ihren „Künstlerstatus“. Spätestens nach dem zweiten Konzert am Vormittag hatten sie ihre Angst und das Lampenfieber weggespielt und konnten an die Musik denken. Das gilt ganz besonders für die Violinkonzerte, die wir in chorischer Besetzung spielen ließen. Dadurch, dass bis zu 5 Solist*innen die Solostimme spielten, war es nicht schlimm, wenn jemand mal kurz den Faden verlor. Der Übe- und Wohlfühleffekt, sich, ohne dass das Publikum es groß bemerkt, wieder einzufädeln, ist nicht zu überschätzen und ein wichtiger Meilenstein hin zur Aufführungsroutine.

Die „Nachlese“ des Pilotprojektes in Form von Evaluationsberichten der Lehrer*innen, die mit ihren Klassen das Konzert nachbesprachen, zeigt übereinstimmend, wie überwältigend der Eindruck auf ihre Schüler*innen war. Das Projekt „Querbeet – Schätze der Streicherliteratur“ hat – um es in einem Satz zu sagen – alle Erwartungen übertroffen. Für unsere Schüler*innen ist es ein Gewinn, für die Schulen ist es ein Gewinn, auch für alle Lehrer*innen der Streicherakademie und der Schulen ist es ein Gewinn: das aktive Musizieren und die Motivationssteigerung zum Üben für uns bzw. die Partizipation daran für die Schüler der Schulen. Kein noch so ausgefeilter theoretischer Musikunterricht kann das Konzerterlebnis in der Schule durch gleichaltrige Schüler*innen ersetzen. 

In unserem, laufenden Unterrichtsjahr können wir unseren Streicherschüler*innen niemals so viele Konzertsituationen bieten wie die Beteiligten in diesem Projekt hatten. Alle beteiligten Streicherschüler*innen sind technisch und musikalisch über sich hinausgewachsen.

Ohne eine großzügige Förderung könnte das Projekt nicht stattfinden.
Ein großer Dank geht an die Stiftung Hannoversche Volksbank, die Klosterkammer und das Kulturamt der Stadt Hannover.